Heizen mit Brennholz: Vorsicht bei der Beschaffung

Die Inflation ist hoch, die Preise steigen überall. Insbesondere gestiegen sind im letzten Jahr die Energiekosten. Es wird seit Jahren an der Energiewende gearbeitet, um die Umwelt zu schützen und das Klima zu erhalten. Im letzten Jahr kam dann der Krieg in der Ukraine hinzu, der die Energiepreise nochmal stärker in die Höhe trieb. Viele Leute greifen daher auf Holz zum Heizen zurück. Aber dabei muss man auf einige Dinge achten!

Hohe Preise auch beim Brennholz

Wenn man Brennholz kaufen möchte, wird man merken, dass auch hier die Preise mittlerweile stark gestiegen sind. Gerade weil viele vermehrt auf diese Variante des Heizens zurückgreifen. Die Preise im August 2022 lagen bereits um 85,7 % höher als ein Jahr zuvor.

Heizen mit Holz

Diese extrem hohe Preissteigerung hat ihre Ursache nicht allein in der gestiegenen Nachfrage. Auch die Kosten für die Produktion und den Transport des Brennholzes sind gestiegen. Allerdings nahm der Verbraucherpreisindex im selben Zeitraum lediglich um 7,9 % zu.

Holz im Wald sammeln ist häufig Diebstahl

Um die hohen Preise beim Brennholz kaufen zu umgehen, könnte man auf die Idee kommen, sein Holz aus dem Wald nebenan zu beschaffen. Aber dabei muss man vorsichtig sein, denn ein Wald ist so gut wie nie herrenlos, das bedeutet, er hat immer einen Besitzer. Der Wald kann dem Land, einem Unternehmen oder einer Privatperson gehören.

Stammholz gelagert im Wald

Wenn man Holz aus dem Wald entnimmt, ist das Diebstahl. Auf Holzdiebstahl stehen hohe Strafen. Je nach Schwere der Tat kann man mit einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro oder sogar einer Gefängnisstrafe rechnen.

Es gibt Ausnahmen

Manchmal ist das Sammeln von Holz im Wald allerdings erlaubt. Regelungen diesbezüglich finden sich in den entsprechenden Verordnungen der jeweiligen Bundesländer. Dabei muss man beachten, auch in den Fällen darf man nicht einfach im Wald Bäume fällen oder Äste abschneiden. Meistens ist lediglich das Sammeln von sogenanntem Leseholz, also Holz, das ohne menschliche Einwirkung vom Baum fällt, erlaubt.

Holz sammeln

In Bayern beispielsweise darf man laut Landesverordnung für seinen Eigenbedarf in den Wäldern, die im Alleineigentum des Staates Bayern stehen, Leseholz sammeln. Diese Regelung gilt allerdings nicht für die Wälder von Privatpersonen. Sofern man nicht weiß, in wessen Besitz sich der Wald befindet, ist es besser von dort kein Holz mitzunehmen.

Der Wald als CO2-Speicher und Lebensraum

Neben der Tatsache, dass es sich bei der Entnahme von Brennholz aus einem Wald um Diebstahl handelt, sofern man nicht der Besitzer des Waldes ist, gibt es einige weitere Probleme.

Der Wald ist der größte CO2-Speicher und wichtig für unser Klima. Wenn immer mehr Wald verschwindet, schadet das in der Konsequenz auch unserem Klima.

Wald CO2 Speicher

Des Weiteren bietet der Wald einen Lebensraum für viele Tierarten. Hier sind nicht nur die noch lebendigen Bäume wichtig, sondern auch das Laub und die Äste am Boden, in denen beispielsweise Igel und verschiedene Insekten leben. Naturschützer befürchten, dass der Wald bereits jetzt in Gefahr ist. Denn neben unkontrollierter Entnahme ist natürlich auch die bewusste Rodung großer Waldflächen zur Bebauung ein Problem.

Insgesamt ist es wichtig bei der Beschaffung von Brennholz darauf zu achten, dass man nicht versehentlich einen Diebstahl begeht. Wenn man aus Kostengründen oder aus Gründen der persönlichen Freude lieber Brennholz sammeln möchte als Brennholz zu kaufen, ist es ratsam, zuvor einen Blick in die Landeswaldverordnung des entsprechenden Bundeslandes zu werfen. Dort erfährt man, wo und unter welchen Umständen das Sammeln von Brennholz erlaubt ist.

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