Eigentlich stellt sich diese Frage nicht. Denn wer mit einer Kettensäge arbeitet, sollte immer auch eine Schnittschutzhose tragen. Natürlich in Kombination mit festem Schuhwerk, einem Schutzhelm sowie ordentlichen Arbeitshandschuhen.
Sich allein nur auf das eigene Können und die Schutzeinrichtung der Säge zu verlassen ist sehr fahrlässig und man spielt zugleich auch mit seiner eigenen Gesundheit. Das Tragen der Schnittschutzhose sollte also immer in deinem eigenen Interesse sein, zumal das Anziehen dieser noch nicht einmal 1 Minute dauert.
Leider mache ich selbst immer wieder die Beobachtung, dass gerade Privatperson in ihren Gärten oder beim Sägen von Brennholz gut und gerne auf die Schnittschutzhose verzichten, geschweige auf die anderen Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Diese tragen dabei oftmals nur eine einfache Jeans oder sägen sogar in kurzer Hose.
Würdest du die Personen ansprechen, kommen sehr häufig folgende Ausreden:
- Mir ist in all den Jahren noch nie etwas passiert!
- Mir passiert so etwas nicht, da ich aufpasse!
- Ich habe meine Kettensäge stets voll im Griff!
Hierbei handelt es sich um reine Selbstüberschätzung. Denn die Unfallrisiken einer Kettensäge sollten niemals unterschätzt werden. Es gibt daher einen einfachen Grund, weshalb Profis in der Forstwirtschaft, Kettensägekünstler und die Sportholzfäller im Timbersports immer Schutzkleidung tragen, weil diese sich den Risiken stets bewusst sind.
Wovor schützt eine Schnittschutzhose?
Aber hier lohnt einen Blick darauf, wovor eine Schnittschutzhose schützt.
Arbeitest du mit deiner Kettensäge, rutscht aus irgendeinem Grund ab und das Schwert trifft mit laufender Kette dein Bein, so frisst sich diese in die Fasern der Schnittschutzhose. Die Fasern verheddern sich in der Säge und die Kette wird gestoppt. Der ganze Vorgang dauert vielleicht 1 Sekunde. Du selbst kommst mit einem Schrecken davon, dein Bein bleibt unversehrt und du musst lediglich eine neue Hose kaufen.
Wie sieht es bei einer Jeans und kurzer Hose aus? Die Kettensäge stoppt ebenfalls, nur mit dem großen Unterschied, dass das Schwert tief in deinem Ober- oder Unterschenkel steckt. Womöglich dabei nicht nur Muskeln durchtrennt hat, sondern auch der Knochen betroffen ist.
Was sind die Folgen? Richtig. Schmerzen, Notarzt, Operation, mehrere Wochen im Krankenhaus, anschließend Rehaklinik und Physiotherapie. Nicht zu vergessen ist die große Narbe, die einen jeden Tag an die eigene Selbstüberschätzung erinnern wird und die besonders zur Geltung kommt, wenn man Urlaub am Meer verbringen oder bei warmem Wetter eigentlich in kurzer Hose herumlaufen möchte.
Vielleicht wirst du dir gerade überlegen, warum ich an dieser Stelle so hart bin? Ganz einfach. Ich habe bereits mehrere Personen getroffen, denen genau das passiert ist und wirklich alle haben es bisher bereut, keine Schnittschutzhose getragen zu haben.
Wie sieht es bei Firmen aus?
Hast du beispielsweise eine Firma damit beauftragt, deine Bäume im Garten zu schneiden, dann hat der Arbeitgeber bei seinen Mitarbeitern für den Arbeitsschutz zu sorgen bzw. die Mitarbeiter müssen diesen einhalten. In den meisten Fällen ist dies auch kein Problem und professionelle Firmen in der Baum- und Landschaftspflege sowie im Gartenbau achten auf die Arbeitssicherheit.
Wobei der Arbeitsschutz nicht nur dort gilt, sondern ebenfalls im Bausektor, Handwerk und anderen Bereichen. Doch leider gibt es immer mal wieder einige schwarze Schafe. Daher ist es sehr zu empfehlen, vor der Auftragserteilung auch nach dem Arbeitsschutz zu fragen.