Geht es vom preislichen Aspekt her, dann ist der E10 Kraftstoff auf den ersten Blick natürlich günstiger. Mitunter kann die Ersparnis gegenüber Super 95 bei bis zu 10 Cent liegen und manchmal sogar mehr. Kettensäge mit aktueller Motortechnik sollten generell keine Probleme mit dem E10 haben.
Problematischer wird es bei der Haltbarkeit. Der Kraftstoff neigt zur schnellen Entmischung. Es kommt hierbei zur Trennung zwischen Benzin und dem beigefügten Ethanol. Die weitere Komponente in Form des Zweitaktmotorenöls kommt auch noch hinzu, wo nicht auszuschließen ist, dass die Schmiereigenschaften im Motor beeinflusst werden könnten.
Daher ist eine Verwendung von mehr als 30 Tagen nicht zu empfehlen. Durch die Unterschiede bei den Eigenschaften kann zudem eine Anpassung des Vergasers notwendig sein.
E10 verwenden, oder nicht?
Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Grundsätzlich ist mir selbst die Ungewissheit zu hoch, da ich nicht ausschließen kann, dass es nicht doch auf längere Sicht zu einem Problem kommen könnte und womöglich kann dies in einem Motorschaden enden.
Die reine Ersparnis durch das E10 würde sich dann binnen weniger Sekunden in Luft auflösen. Hier lohnt auch ein realistischer Blick auf das Verhältnis zwischen der Ersparnis und dem Risiko. Verbrauche ich beispielsweise 100 Liter Kraftstoff im Jahr und verwende dabei E10 mit einer Ersparnis von 10 Cent pro Liter, so spare ich 10 Euro gegenüber dem Super 95 ein.
Sollte es doch zu einem Motorschaden kommen, dann liegen die Kosten für die Ersatzteile für den Motor bereits bei 50 bis 60 Euro. Hinzu kommt noch der zeitliche Aufwand für die Reparatur.
Tue ich mit E10 wirklich etwas Gutes?
Geht es um den reinen Umweltaspekt, so solltet ihr euch diese Frage ruhig einmal stellen. Es ist nämlich fraglich, ob man beim Einsatz von E10 Kraftstoff wirklich etwas Gutes für die Umwelt tut. Geht für die Ölpalmenplantagen wertvolle Ackerflächen verloren, welche zuvor für den Anbau von Lebensmitteln verwendet wurden oder es werden sogar Urwälder gefällt, dann ist der positive Effekt für die Umwelt gleich null.
Mein Tipp: Verwendet für das Selbstgemisch teil- oder vollsynthetisches Zweitaktmotorenöl oder greift gleich auf Sonderkraftstoff zurück. Sehr gute Erfahrungen habe ich hierbei mit dem Medialub SK-2T sowie dem ASPEN 2 gemacht.
Danke für den Kommentar. Ich wohne in der Slowakei, da gibt es nur den E10 oder den 100 Oktan. Ich frage mich, ob der 100er die bessere Wahl wäre. Ich würde eben nur ungern den Motor von meiner Husqvarna zusätzlich belasten. Zum anderen sehe ich „Bio“-Kraftstoff auch mehr als kritisch hinsichtlich der Nachhaltigkeit… Für einen Tipp wäre ich froh. Grüße Kai
Hallo Kai, ich würde immer das Benzin mit den 100 Oktan wählen, da es weniger Ethanol enthält. Zumal läuft der Motor mit den 100 Oktan auch deutlich besser. Natürlich darf das Zweitaktmotorenöl nicht fehlen.
Viele Grüße
SägeBob