Akku Kettensägen werden gerade im Haus- und Gartenbereich immer beliebter. Was auch nicht verwundert, denn die Vorteile sprechen für sich. So sind die Sägen sehr leicht zu bedienen, diese bedürfen nur wenig Wartung und Pflege, es werden keinerlei Abgase produziert und es genügend Arbeitsfreiheit gegeben, da diese durch kein Stromkabel eingeschränkt wird.
Ob bei der Grünpflege im Garten oder beim Zuschneiden von Bauholz, eine Akkukettensäge leistet solche Sägearbeiten heutzutage problemlos und selbst im gewerblichen Bereich (Baumpflege, Dachdecker, Tischler usw.) kommt diese Antriebsform immer häufiger zum Einsatz.
Nur wie sieht es eigentlich aus, wenn man Brennholz für seinen Kaminofen schneiden möchte? Grundsätzlich lässt sich Kaminholz mit jeder Akku Kettensäge sägen, es kommt jedoch darauf an, wie viel dabei zusammenkommt und wie groß die jeweiligen Stämme sind.
Die Hersteller verwenden zur Bemessung hierbei gerne die Anzahl der Schnitte, welche mit einer vollen Akkuladung möglich ist. Diese Angaben sind aber nur teils Aussagekräftig, zumindest wenn es um das Sägen von Brennholz geht, dazu aber gleich mehr.
Akku Kettensägen zum Brennholz machen
Ich selbst verwende derzeit die CS1800E von Ego Power. Diese Akku-Kettensäge verfügt über einen 56 Volt Akku mit 5 Ah, der eine Schnittgeschwindigkeit von 20 m/s bei einer Schnittlänge von 42 cm ermöglicht. Damit säge ich problemlos größere Stammdurchmesser und habe diese im Wald sogar schon für den Zuschnitt verwendet. Beim Schneiden auf die passende Kaminholzlänge komme ich je nach Größe der Stämme auf 0,7 bis 1 Raummeter.
Wobei ich noch erwähnen muss, dass es für die Säge auch einen 7,5 Ah Akku zu kaufen gibt, wodurch sich die Reichweite nochmals erhöht.
Weiteren Sägen in dieser Kategorie sind unter anderem die Stihl MSA 220 CB, die Husqvarna 540i XP, die Echo DCS-1600 oder die Makita DUC353Z.
Worauf kommt es bei der Akku Kettensäge an?
Sehr entscheidend beim Sägen von Brennholz ist die speicherbare Energie, welche der Akku aufnehmen kann. Die Hersteller nutzen hierzu die Wattstunden als Messwert. Diese lässt sich sehr einfach errechnen, indem man die Voltzahl mit der Amperezahl multipliziert. Hat deine Säge einen Akku mit 40 Volt und 4 Ah, so ergeben sich daraus 160 Wattstunden. Wären es zwei Akkus, dann nimmt man die 160 x 2 und rauskommt 320 Wattstunden.
Aus eigener Erfahrung heraus kann ich sagen, dass sich für Brennholz jede Säge eignet, deren Akku oder Akkus 250 Wattstunden oder darüber hinaus aufweisen. In diesem Bereich verfügen die Kettensägen in der Regel auch über eine höhere Schnittgeschwindigkeit von 20 m/s und aufwärts sowie Schnittlängen ab 35 cm.
Nicht außer Acht zu lassen ist außerdem die verwendete Akkutechnologie sowie deren Architektur.
Wie kann die Reichweite erhöht werden?
Durch den Kauf eines Ersatzakkus lässt sich die Reichweite einer Akku-Kettensäge verdoppeln. So erhöht sich die Schnittanzahl und dementsprechend die jeweilige Holzmenge. Auch über ein Schnellladegerät kann nachgedacht werde.
Denn es macht einen deutlichen Unterschied, ob ein Akku für die vollständige Aufladung 60 bis 90 Minuten benötigt oder dieser bereits nach 30 bis 40 Minuten aufgeladen ist. Solch eine schnelle Ladung in Verbindung mit einem Zweitakku ermöglicht einen fliegenden Wechsel und die Reichweite ist kein Thema mehr.
Welche Faktoren können die Reichweite beeinflussen?
Neben den Leistungsmerkmalen, welche einen Einfluss auf die Reichweite haben, gibt es noch einige Faktoren, die diese zusätzlich beeinflussen können.
An erster Stelle ist hierbei die Kettenschärfe zu nennen. Je stumpfer die Kette, umso länger benötigt die Akku-Kettensäge für den Sägevorgang und dadurch verbraucht diese mehr Energie. Wer als Anwender durch zusätzliches Drücken in das Holz versucht, die Sägeleistung zu erhöhen, sorgt dementsprechend nochmals für eine Reduzierung der Akkukapazität.
Auch die Außentemperatur ist nicht zu unterschätzen. Diese kann gerade im Winter bei kalten Außentemperaturen sinken. So kann sich der Innenwiderstand im Akku erhöhen und die Spannung reduzieren. Bei erhöhter Beanspruchung kann dies dann wiederum auch zu einem erhöhten Verschleiß oder sogar einer Beschädigung führen. Es ist daher sehr wichtig, sich vorab immer die Gebrauchsanweisung durchzulesen.
Die Akku-Kettensägen gibt es in den unterschiedlichsten Leistungsklassen, dementsprechend ist es sehr wichtig, die jeweiligen Geräte nur für den Zweck einzusetzen, für welche diese konzipiert wurden.
Hier ein kleines Beispiel: Ich besitze unter anderem die IKRA IAK 40-3025. Es handelt sich hierbei um eine günstige Einsteigerkettensäge mit einer Schnittlänge von 28,5 cm und einer Leistung von 40 Volt sowie 2,5 Ah. Würde ich nun permanent die maximale Schnittlänge ausnutzen, so brauche ich mich nicht wundern, wenn der Akku schnell leer wird. Hier wäre dann bereits eine Säge mit mehr Leistung wie der Einhell GE-LC 35/35 zu empfehlen. Wobei natürlich beide Kettensäge nur für den Hobby-Bereich am Haus oder im Garten ausgelegt sind und ich beim Brennholz machen die Ego Power CS1800E empfehlen kann.
Wie sehr sind die Anzahl der Schnitte aussagekräftig?
Wie bereits anfangs angesprochen, bemessen einige Hersteller die Reichweite in der Anzahl der Schnitte, die mit einer Akkuladung möglich sind. Bei Grünpflegemaßnahmen im Garten oder dem Zuschnitt von Bauholz spricht auch nichts dagegen. Es muss allerdings bei der Schnittanzahl berücksichtigt werden, welches Holz dort gesägt wurde.
So habe ich schon Akku Kettensägen entdeckt, die 300 oder 400 Schnitte aufweisen. Was im ersten Moment sehr vielversprechend klingt. Die Stämme hatten allerdings nur einen Durchmesser von 4 oder 7 cm und mitunter handelt es sich dabei auch noch um Bauholz.
Wer nun jedoch Brennholz sägen möchte, muss damit rechnen, dass die Schnittanzahl deutlich nach unten gehen könnte. Gerade bei Sägen mit schwächeren Akkus lässt sich dies nicht ausschließen.
Lohnt eine Akku Kettensäge für Brennholz?
Hat die Säge ausreichend Reichweite und Sägeleistung, dann ist deren Kauf auf jeden Fall eine Überlegung wert. Natürlich haben solche leistungsstarken Akku Kettensägen ihren Preis und hier muss man derzeit noch mit Anschaffungskosten (Säge, Akku und Ladegerät) mit 500 bis 700 Euro rechnen.
Verständlicherweise kommt da die Überlegung auf, sich einfach eine semiprofessionelle Benzin Kettensäge zu kaufen, die eine höhere Reichweite sowie mehr Leistung verspricht und ich stimme teils zu.
Wer im Wald in einem Arbeitsgang mehrere Raummeter Holz sägen möchte, kommt um eine Benzin-Kettensäge nicht herum. Hier kommen einfach deren Vorteile zum Tragen. Aber geht es um kleinere Menge von beispielsweise 1 bis 2 Raummeter, dann kann eine Akku-Kettensäge durchaus interessant werden, gerade wenn das Sägen auf Kaminholzgröße auf dem eigenen Grundstück erfolgt.
Ich selbst greife sogar beim Zuschnitt von Stammholz immer häufiger zur Akku Kettensäge, da ich es sehr angenehm finde, damit zu arbeiten und meine Benzin Kettensäge bleibt hingegen im Kofferraum.
Praktischerweise sind die Kettensägen bei vielen Herstellern teil eines Akkugerätesortiments. So könnte ich beispielsweise den Akku meiner CS1800E auch in einem Rasenmäher, einer Heckenschere oder Motorsense verwenden. Dadurch können die Anschaffungskosten der einzelnen Geräte sinken, da der Akku selbst bereits vorhanden ist.